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Franziskanerkloster in Geseke: Stadtwerke prüfen Möglichkeiten

Quelle: DerPatriot - Geseker Zeitung, Autoren: Jill Frenz, Ausgabe vom 09.08.2024

Pläne zur Zukunft des Franziskanerklosters stagnieren noch

Pläne zur Zukunft des Franziskanerklosters stagnieren noch


Geseke – Das Gemäuer des Franziskanerklosters ist verdreckt, an manchen Stellen bröckelt der Putz. Anzeichen des Verfalls werden am Gebäude immer deutlicher Noch immer steht das denkmalgeschützte Kloster leer.

Dabei klang das zuletzt präsentierte Nutzungskonzept vielversprechend, geriet in der Umsetzung aber schnell ins Stocken: Das Gebäude sollte zum Wohnraum für Senioren und zum Ort für Jugendhilfe umgebaut werden. Die Initiative dazu kam vom Geseker Pflegedienst Homecare, Investor sollten die Stadtwerke sein. Bevor das Projekt umgesetzt werden konnte, blieben jedoch erhoffte Fördergelder aus – und es hat sich bisher nichts mehr getan.

Keine Finanzierung der Kloster-Renovierung

Das Konzept war schon bis ins Detail ausgearbeitet – und hat damals auch Bundestagsmitglied Hans-Jürgen Thies (CDU) beim Besuch in Geseke überzeugt. Dieser hatte als Abgeordneter für den Kreis Soest damals noch die Regierungsverantwortung und stellte Mittel aus einem Denkmalschutz-Fördertopf des Bundes in Aussicht, die für Renovierung und Erhalt des Denkmals auch dringend benötigt würden, wie Dieter Ritz als Pflegedienst-Inhaber damals erklärte.

Aus einer Bewilligung der Fördermittel ist aber nichts geworden. „Das Programm ist grundsätzlich etwa um das Fünffache überzeichnet“, erklärt Minette von Riedesel als Berliner Büroleiterin von Hans-Jürgen Thies.

Kloster auf Hellmichs Prioritätenliste

Außerdem bestehe für ihn seit der Bundestagswahl 2021 keine große Handhabe mehr, denn in der Regierung aus SPD, FDP und Grünen gehört Thies jetzt zur Opposition. Und deren Fürsprache hätte in Berlin wenig Aussicht auf Erfolg, so von Riedesel. Die größere Verantwortung spricht die Büroleiterin daher Wolfgang Hellmich (SPD), ebenfalls für den Soester Wahlkreis zuständig, zu.

Dieser erklärt auf Nachfrage, das Projekt bei den Haushaltsverhandlungen 2023 bedacht zu haben: „Es war auf Platz eins der Prioritätenliste, die ich für den Wahlkreis im Bundestag angebracht habe“, sagt Hellmich. Den Zuschlag hat aber das zweitfavorisierte Projekt seiner Liste – Haus Annen in Lippetal – erhalten. Danach sei der Kontakt aus Geseke abgebrochen, sagt Hellmich. „Man könnte nochmal einen neuen Förderantrag stellen“, erklärt er aber.

Keine Hoffnung mehr in Fördertöpfe des Bundes

Hans-Jürgen Kayser als Stadtwerke-Geschäftsführer berichtet hingegen, dass 2023 bereits der zweite Versuch erfolgt war, die Förderung zu erhalten und die Stadtwerke nach erneuter Absage keine Erfolgsaussicht mehr gesehen hatten. „Es hat alles nicht gefruchtet“, bilanziert Kayser, verrät aber, dass die Stadtwerke derzeit andere Möglichkeiten abklopfen. Wie diese aussehen könnten, wollte Kayser gegenüber unserer Redaktion aber noch nicht erläutern.

wirtschaftliche Umsetzung der Nutzungsidee scheint aktuell noch nicht möglich. „Ohne Fördergelder oder Investoren haben wir keine Chance“, sagt Ritz, obwohl er vom Konzept „nach wie vor überzeugt“ ist. „Ich bin ganz sicher, dass wir das Projekt nach der Renovierung absolut wirtschaftlich betreiben könnten“, sagt er.

LWL-Pressereferent Thorsten Fechtner erklärt, dass Gespräche des LWL-Bau- und Liegenschaftsbetriebes mit den Verantwortlichen bei der Stadt Geseke über eine zukünftige Klosternutzung weiterhin andauern.

Eine baldige Nutzung des Klostergebäudes wird aber offenbar weiter angestrebt und der Leerstand nicht als Dauerlösung akzeptiert.

Ort für Jugendliche und Senioren

Zur Erinnerung: Senioren-Wohngemeinschaft, Seniorenhotel, Jugendhilfe und Großküche sollen im Gebäude untergebracht werden. In der Wohngemeinschaft werden die Senioren von Pflegepersonal betreut, für das Hotel sind Appartements angedacht. Dort sollen die Senioren sich selbst verpflegen oder pflegerische Dienstleistungen nutzen können.

Die Malteser wollen zwei stationäre Jugendhilfe-Wohngruppen integrieren, in denen junge Menschen wieder in Alltagsstruktur finden und in die Pflege der Senioren eingebunden werden sollen..

Der Konzept-Inhalt hat sich seit dem ersten Entwurf nicht verändert – und soll auch weiterhin noch umgesetzt werden, falls doch noch Fördertöpfe oder Investoren auftauchen.

Gebäude-Leerstand vermeiden

Eine zeitnahe Lösung wird angestrebt. Denkmäler müssten als „Zeitzeugen aus Stein“ unbedingt erhalten bleiben, heißt es vom LWL. Gleichzeitig müsse aber eine Nutzung von denkmalgeschützten Gebäuden ermöglicht werden, da Leerstand zu Verfall führe.

In der Vergangenheit hatte es schon andere Pläne zur Nutzung gegeben: So war schon einmal angedacht worden, die Stadtverwaltung oder ein Gründerzentrum dort unterzubringen. Auch diese Vorschläge kamen aber nicht in die Umsetzung.

Dieter Ritz kommentiert: „Es sollte sich jetzt aber wirklich bald etwas tun, denn das Gebäude verfällt mehr und mehr…“

Quelle: DerPatriot - Geseker Zeitung, Autoren: Jill Frenz, Ausgabe vom 09.08.2024

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