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HomeCare Krankenpflege GmbH

Die Stadt als Haus

Versorgt und doch eigenständig: Dieter Ritz und seine Vision vom Wohnen im Alter

Dieter Ritz ist ein kreativer Mensch und mit seinen Ideen hat er bereits wegweisende Projekte umgesetzt. So etwa ist 2008 die Seniorenwohngemeinschaft „Am Geseker Teich“ zusammen mit Frau Monika Naber entstanden. In diesem Projekt spiegelt sich bereits das Konzept im Kleinen wider, das Dieter Ritz seit Jahren im Großen denkt.

Seine Vision ist, „die Stadt Geseke als ein großes Haus zu sehen“, als ein Wohnobjekt, in dem jeder in seiner Wohnung bleiben kann, aber angesichts einer größeren Immobilität und Krankheiten im Alter entsprechende Dienste individuell dazubuchen kann.

Das kann der Wäsche- oder der Fußpflegedienst sein, die Einkaufshilfe oder eben auch der Pflegedienst. Die Pläne dafür hat er sogar schon zu Papier gebracht. Wichtig ist ihm, dass der Mensch so lange wie es geht selbstständig bleibt und als Individuum wahrgenommen wird. Der eine mag die Gesellschaft, der andere möchte lieber alleine bleiben. Je nachdem könnten Wohneinheiten geschaffen werden, darunter eben auch komplette Single-Wohnungen mit Küche und Bad, die einem Treffpunkt angegliedert sind, „so dass man letztendlich nicht allein ist und im Idealfall vertraute Menschen um sich hat“.

Das „Wohnen am Teich“ kommt seinem „Idealfall“ schon recht nah. Seit 2008 ermöglicht die Wohnanlage am Geseker Teich Senioren ein weitgehend eigenständiges Leben, das dem Wunsch nach Selbständigkeit so gut es geht nachkommt. Je nach Bedarf können Dienste gebucht werden, die das Wäsche waschen, das Putzen und das Einkaufen übernehmen. Den Mietern stehen in der Seniorenwohngemeinschaft 12 Einzelzimmer mit kleinem Bad zur Verfügung. Ihr ist ein großer Wohn-, Koch- und Essbereich und zwei Terrassen mit Blick in Richtung Park angeschlossen. Modernes Wohnen in den eigenen Möbeln, Barrierefreiheit und die Gemeinschaft erlauben ein individuelles Leben, das durch die bedarfsorientierte Versorgung Sicherheit und Geborgenheit bietet. Entgegen großer Seniorenheime, die rund 30 Menschen in einer Einheit versorgen, sind es hier gerade einmal 12 Personen.

Dieter Ritz möchte weg von einer Fremdbestimmung und einer streng strukturierten Versorgung, die wenig Spielraum lässt für die Gestaltung eines selbst bestimmten Alltags. Natürlich gibt es gerade morgens gewisse Zeiten, in denen das Pflegepersonal ankleidet und Frühstück macht. Aber danach ist Ruhe und die 24 Stunden Alltagsbegleitung kümmert sich um die Belange der Mieter. Der eine geht aufs Zimmer, der andere hilft beim Kochen oder geht spazieren. In der Wohnanlage am Teich haben die Mieter alle einen Schlüssel, auch ist eine Klingel angebracht. Sie nutzen diese Freiheit, gehen spazieren oder ins Cafe. Wer mag, kann auch nachts um elf noch einen Spaziergang machen. Das Modell kommt dem einer Alters-WG sehr nah. „Zwar sind es keine Freunde, mit denen man zusammen zieht, aber das Prinzip ist dasselbe“, so Ritz. Geseke, da ist er sich sicher, hat alle Voraussetzungen dazu. „Ich möchte hier alt werden. Geseke bietet alle Möglichkeiten für ein gutes Leben im Alter“.

Sein vor mehr als 15 Jahren angedachter Traum, das Rittergut in Störmede zu einer Senioren-WG umzubauen, ist zwar geplatzt - schließlich geht es nicht ohne das liebe Geld und die richtigen Investoren. Dafür aber hat Ritz mit dem „Wohnen am Teich“ ein Objekt in Geseke realisiert, das den Wünschen der modernen Gesellschaft nachkommt. Und die befindet sich im steten Wandel, denn es wachsen Generationen nach, die sehr viel individueller denken, andere Erwartungen und Wünsche im Alter hegen, die von der bisherigen Kriegs- und Nachkriegsgeneration nicht empfunden wurden. Das dies auch mit einem Umdenken innerhalb der Gesellschaft einhergeht, ist für Ritz ganz klar. Das Modell Alters-WG schwirrt in vielen Köpfen der „Mittelalter-Generation“, die sich bereits jetzt konkrete Gedanken darüber macht, wie sie später leben möchte; mit Freunden auf einem stadtnahen Bauernhof, mit einer Freundin in der Stadt oder lieber ganz allein. Ganz, ganz langsam reifen Konstrukte heran, wie und mit wem man leben möchte, mit wem man zurecht käme und wie man das Wohnen im Alter privat finanzieren könnte. Das Alter rückt immer mehr in den Fokus des Bewusstseins, wird Teil der Lebensplanung. Und wer weiß, wie es in ein paar Jahren aussieht? Um dieses Modell leben zu können, müssen nicht nur Pflegedienste und Dienstleistungen flexibel reagieren, sondern auch die Gesellschaft. Auch wenn die Versorgung des Einzelnen gesichert ist, ist ein umsichtiger Umgang mit den Alten gefragt, die nicht isoliert, sondern integriert werden müssen. Warum nicht einem Demenzkranken auf der Straße helfen, nach Hause zu finden?

Noch sind da viele Fragen, aber die Vision ist da. Und die steht immer am Anfang einer guten Sache.

Wir versorgen Sie gerne, und das spüren Sie.