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HomeCare Krankenpflege GmbH

Jugendhilfe bis Senioren-WG im alten Kloster

Quelle: Der Patriot, Ausgabe vom 14.09.2021, Frederick Lüke

LWL Klosterkirche

Senioren-WG, ein Hotel für Senioren, Jugendhilfe, Großküche und ein Restaurant: Das Franziskanerkloster an der Bachstraße sieht sich einem umfassenden Nutzungskonzept gegenüber. Foto: Lüke


Mehr als zehn Jahre steht das Franziskanerkloster in Geseke leer. Doch jetzt zeichnet sich eine Nutzung ab, an der mehrere Betreiber mitwirken und die weitreichende Auswirkungen auf das soziale Leben der Stadt haben dürfte.

Geseke – Dieter Ritz, Inhaber des Pflegedienstes HomeCare und Stadtbeauftragter bei den Maltesern, sucht bereits seit 2019 nach geeigneten Räumen für seine Vision von modernem Leben im Alter. Dafür ist das Kloster geeignet, aber dafür allein viel zu groß. „So kamen die Malteser Werke aus Köln ins Spiel“, teilte Gesekes Stadtwerke-Chef Hans-Jürgen Kayser am Dienstag mit. Die Malteser Werke Köln sind bundesweit mit 2200 Mitarbeitern tätig und beispielsweise Träger des Liebfrauengymnasiums in Büren. Mit im Boot ist auch der LWL, der als bisheriger Eigentümer und auch als obere Denkmalbehörde zwei wichtige Rollen spielt. Eine weitere Nutzung im sozialen Bereich und die Erhaltung der Substanz hat weiterhin für den Landschaftsverband einen hohen Stellenwert.

Investor

Als Investor wollen die Stadtwerke Geseke auftreten. „Bei der angestrebten Struktur sehen wir eine langfristige und rentable Nutzung, bei der wir gleichzeitig etwas Großes für Geseke bewegen können. Dies passt gut in unser Konzept als lokal für Geseke agierendes Unternehmen“ so Geschäftsführer Kayser.

Nutzungskonzept

In den Händen von HomeCare wird der Betrieb einer Senioren-Wohngemeinschaft mit zwölf Plätzen liegen. „Mit der Gründung der ersten Senioren-WG im Jahr 2009 haben wir für Geseke noch Neuland betreten. Heute hat sich diese Wohnform für Senioren gut etabliert. Mit dem neuen Konzept wird sich die Aufenthaltsqualität für unsere Bewohner deutlich verbessern, da mit dem Klostergarten ein einmaliges Gartengelände dazukommt“, so Inhaber Dieter Ritz. Zudem soll die Senioren-WG durch ein kleines Senioren-Hotel mit fünf bis sieben Zimmern ergänzt werden. Unter den Namen Senioren-Hotel versucht Ritz den Gedanken „Urlaub von der Pflege“ und „Wohnen plus“ umzusetzen. Die Zimmer werden als kleine Apartments eingerichtet, in denen die Möglichkeit besteht, sich durch eine kleine Kochnische selbst zu versorgen. Ansonsten steht das Restaurant zur Verfügung.

Jugendhilfe

Die Malteser Werke haben ebenfalls ein Nutzungskonzept auf zwei Standbeinen angedacht: Zum einen soll eine stationäre Jugendhilfeeinrichtung entstehen, die sich inhaltlich an den Bedarfen der Stadt Geseke und der Umgebung ausrichtet. Gleichzeitig nehmen die Malteser Werke die berufliche Integration junger Menschen in den allgemeinen Arbeitsmarkt in den Fokus. Hier sollen insbesondere die Menschen angesprochen werden, die einer besonderen Unterstützung bedürfen, um sich beruflich zu orientieren und zu qualifizieren.

Gastronomie

Zentraler Punkt der neuen Nutzung wird eine neue Gastronomie mitsamt Großküche sein. Hier sollen in Verantwortung der Primus-Service GmbH, einer Tochtergesellschaft der Malteser, pro Tag rund 350 Menüs gekocht werden. Versorgt werden sollen über diesen Weg sowohl die Bewohner des Hauses selbst, „Essen auf Rädern“ sowie zwei größere Einrichtungen in der Region. Die neue Gastronomie wird zusätzlich rund 35 Sitzplätze haben. Das Angebot zielt sowohl auf ältere Mitbürger, die anstelle des „Essens auf Rädern“ ausgehen wollen als auch auf alle, die mittags in Geseke Essen gehen wollen. „Mit unserer Lehr- und Trainingsgastronomie „Denkma(h)l!“ in Hamm haben wir seit über zehn Jahren gastronomische Erfahrung sowie eine hohe konzeptionelle Kompetenz in der Einbindung junger Menschen“, schwärmt Christiane Brexel, die für die Ausbildungsbetriebe der Malteser Werke verantwortlich ist, von einem Leuchtturmprojekt.

Klosterkirche

„Die Klosterkirche ist ein wahres Schmuckstück, wirtschaftlich gesehen aber auch eine Herausforderung“, so Kayser. „Wir sind sehr glücklich über die Einigung mit dem LWL, dass dieser die insbesondere im Außenbereich dringend erforderliche Instandsetzung der Klosterkirche übernimmt. Die danach folgende dauerhafte Instandhaltung trägt das Konzept dann selbst“.

Wie es weitergeht

Der Projektstand ist jetzt so weit, dass Fördermittel aus dem Denkmalpflegeprogramm des Bundes beantragt werden können. Diese sind auch dringend erforderlich, um die Mehrkosten, die die Wiederherstellung eines Denkmals erfordert, wirtschaftlich stemmen zu können. Das Projekt und die Förderung aus den Denkmalmitteln des Bundes werden parteiübergreifend unterstützt, heißt es in der Pressemitteilung. Das letzte Wort haben dann die Gesellschafter der Stadtwerke Geseke, also die Stadt Geseke und die VGW GmbH, so Kayser.

Geschichte

Beim Franziskaner-Kloster in Geseke handelte es sich um eine Neugründung des 17. Jahrhunderts von Franziskaner-Observanten aus der Sächsischen Ordensprovinz. Lange Zeit leiteten die Geistlichen außerdem das Gymnasium Antonianum. 1834 wurde das Franziskaner-Kloster mangels Ordensbrüder aufgehoben.

Quelle: Der Patriot, Ausgabe vom 14.09.2021, Frederick Lüke

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