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Mit Sitztanz gegen den Demenz-Alltag

Quelle: DerPatriot - Geseker Zeitung, Autoren: Georg Giannakis, Ausgabe vom 26.09.2023

Zur Welt-Alzheimer-Woche veranstaltete das Netzwerk Pflege und Alter einen Tanznachmittag.

Zur Welt-Alzheimer-Woche veranstaltete das Netzwerk Pflege und Alter einen Tanznachmittag.


Den Alltag für ein paar Stunden hinter sich lassen und auf beschwingte Weise neue Lebensfreude in der Gemeinschaft tanken: Rund 40 an Demenz erkrankte Senioren aus Geseke verbrachten nun auf Einladung des Geseker Netzwerks Alter und Pflege – anlässlich der Welt-Alzheimerwoche – in der Tanzbar Wechselschritt einen geselligen Nachmittag mit Spaß, Unterhaltung und beim Sitztanzen.

Geseke – Lateinamerikanische Musik schallt durch den Raum in der Tanzbar Wechselschritt am Stadtrand von Geseke. Ein Gefühl von Heiterkeit und Sorglosigkeit sollen die lässigen Sommer-Klänge den Gästen vermitteln und für einen unvergesslichen Nachmittag sorgen.

Doch der Begriff „unvergesslich“ stößt in diesem Zusammenhang an seine Grenzen. Denn das Vergessen ist für die im Mittelpunkt stehenden Veranstaltungs-Gäste ein täglicher und höchst unbeherrschbarer Negativbegleiter. Wie lange sich die Senioren noch an dieses schöne Ereignis erinnern werden, kann niemand von den Initiatoren aus dem Netzwerk mit Gewissheit sagen. Aber in einem Punkt ist man sich einig: „Es zählt der Augenblick. Und diesen tollen Moment nehmen die Damen und Herren trotz ihrer in den unterschiedlichen Stadien ausgeprägten Einschränkung absolut wahr“, erklärt Dieter Ritz, Netzwerk-Sprecher und federführender Organisator des geselligen und tänzerischen Events. Und er behält recht: Nahezu alle Senioren haben ein Lächeln im Gesicht. Ihre Augen strahlen vor Freude. Der Ort der Begegnung, der Austausch bei Kaffee und Kuchen sowie das rhythmische Rahmenprogramm kitzeln dem Ü60-Kollektiv eindeutig Glücksgefühle heraus. Eingangs begeistert ein tänzerisches Duo die Senioren mit ihren aufgeführten Standard- und Lateintänzen. Doch im Anschluss an die unterhaltsame Darbietung müssen sich die Zuschauer schließlich selbst auf dem Tanzparkett behaupten – und zwar im Sitztanzen. Ein Potpourri aus unterschiedlichen Bewegungsformationen, die mit den Armen und Beinen im Sitzen zum Rhythmus der Musik durchgeführt werden, hat sich Kim-Nora Skapczyk einfallen lassen. „Zumba für Senioren“, nennt sie es und möchte den gehandicapten Teilnehmern eine Vielfalt zur Stärkung der körperlichen Fitness vorstellen. Wiederum sind lateinamerikanische Musikstücke zu hören. Im Stuhl-Kreis angeordnet animiert die 31-Jährige die mitmachende Gruppe zu diversen Bewegungsmustern. Demenz bewusst in Hintergrund gerückt Mal werden die Arme in die Höhe gestreckt, mal die Beine nach vorne und zur Seite gehoben, mal der ganze Oberkörper gekreist. Sogar ein paar Schweißperlen zaubert Skapczyk dem einen oder anderen Senior auf die Stirn. Auch einige Betreuer lassen sich vom Schauspiel anstecken und wirken munter mit. „Man sieht, wie sehr sich die Heimbewohner freuen. Das ist etwas ganz Besonderes für sie“, stellt Ulrike Stukenberg, Pflegedienstleiterin im Haus Maria, fest. Das Thema Demenz ist während des bunten Nachmittags und für einige Stunden ganz bewusst in den Hintergrund gerückt worden. Der Fokus wurde dafür gezielt auf Ausgelassenheit und Fröhlichkeit gelegt. „Die Menschen sollen am normalen Leben teilnehmen können. Dafür setzen wir uns permanent mit einer Bandbreite an unterschiedlich initiierten Veranstaltungen ein“, betont Dieter Ritz. Und die stimmungsaufhellende Aktion anlässlich der Welt Alzheimerwoche, sie ist jedenfalls ein voller Erfolg gewesen.

Quelle: DerPatriot - Geseker Zeitung, Autoren: Georg Giannakis, Ausgabe vom 26.09.2023

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